Glück und Erfolg

Glück und Erfolg: suchen wir nicht nach beidem, auch in unserem Beruf? Was kommt zuerst und kann es das ggf. auch geben?: Erfolg ohne Glück sowie Glück ohne große Erfolge? Grundsätzlich sind wir dann mit unserer Arbeit zufrieden, wenn wir uns im Hinblick auf unsere Tätigkeit wohl fühlen, wenn wir über eine grundsätzlich positive Einstellung zu unserer Arbeit verfügen. Glücksmomente sind intensiver und häufig von kürzerer Dauer, weniger nachhaltig. Es ist folglich nachvollziehbar, daß Arbeitszu-friedenheit eine Grundlage für das Erleben von Glück bei der Arbeit schafft. Es ist anzustreben, sein Gleichgewicht zwischen kurzfristigen Glücksmomenten und langfristiger Zufriedenheit zu finden.

Arbeitszufriedenheit in Deutschland

Dieser Frage wird seit langem in zahlreichen Studien nachgegangen. Betrachten wir exemplarisch den Gallup-Report „State of the Global Workplace 2024“. Hiernach ist die Zufriedenheit der Arbeitnehmer in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr weiter ge-sunken. Lediglich 45 % der Befragten geben noch an, zufrieden zu sein. Nach unserer obigen Definition ist 2024 demnach etwa jeder zweiter Arbeitnehmer ungücklich in seinem Beruf.

Wovon hängt Arbeitszufriedenheit ab?

Auch zur Beantwortung dieser Frage können wir auf umfangreiches empirisches Datenmaterial zugreifen. Summarisch seien beispielhaft genannt:

  1. Unterforderung und fehlende Herausforderungen: unausgeschöpfte eigene Fähigkeiten 

  2. Mangelnde Anerkennung und Wertschätzung: der „Dauerbrenner“

  3. Negativ erlebte Work-Life-Balance: Ungleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben 

  4. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten: keine klaren Karrierepfade und -optionen.

  5. Schlechtes Arbeitsklima: Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten

  6. Gehalt und finanzielle Anreize: Unzufriedenheit mit dem Gehalt, mangelnde finanzielle Anreize

Persönliche Glücksfallen

Neben den genannten externen Treibern der persönlichen Unzufriedenheit am Arbeitsplatz sorgen die selbstgestellten sog. Glücksfallen im Beruf dafür, daß wir uns selbst unserem angestrebten langfristigen  Erfolg und erlebten Glücksmomenten im Wege stehen. 

  1. Ungebremster, ungezügelter Ehrgeiz kann trotz vermeintlichen Erfolgs zu einer Falle werden, wenn daraus Rücksichtslosigkeit wird, Konflikte mit Kollegen unver-meidbar zunehmen, das Team auf Distanz geht, man sich selbst zunehmend isoliert.

  2. Wenn-Dann-Denken, unerfüllte Erwartungen: Wir alle kennen die Wucht dieser Unglücksfalle aus unserem alltäglichen Erleben. Werden die eigenen Erwartungen (Hoffnungen) enttäuscht, sind wir häufig regelrecht frustriert. Dieses Soll-Ist-Gap schmerzt nicht selten nachhaltig.

  3. Eigene Überforderungen führen zu Streß. Wir erzeugen unsere eigene Negativspirale, indem wir dem selbstgesetzten hohen Streßlevel mit noch höherem Einsatz begegnen, was uns übermäßig Kraft kostet, was wir wiederum mit noch höherem Einsatz zu kompensieren versuchen. Diese Selbstausbeutung am Arbeitsplatz zieht weitere Kreise ins Private, da wir immer weniger Zeit für Familie, Freunde, Sport, Hobby usw. haben. Wir empfinden dies als mangelnde Kontrolle über das eigene Leben.

Glück als Wegbereiter für Erfolg

Wissenschaftliche Researchs und zahlreiche Studien belegen, daß Glück die Voraussetzung für Erfolg ist - und nicht umgekehrt. 

Warum? Weil glückliche und optimistische Menschen zufrieden sind, dazu neigen, mit mehr Energie leistungsfähiger und motivierter zu sein und ihre Ziele besser zu erreichen. Es hat sich nämlich dazu gezeigt, daß Erfolg nicht zwangsläufig Glück bringt. Natürlich kann Glück als Resultat von erreichten Zielen entstehen. In diesem Fall fühlen wir, etwas geschafft zu haben. Dies stärkt unser Selbstbewusstsein und schafft Zufriedenheit. Erfolg wird allerdings immer dann nicht zu Glück führen, wenn wir zwar unsere Karriereziele erreichen, wir uns aber dabei z.B. innerlich leer oder unausgefüllt fühlen. 

Glücksbringer

Mit welcher inneren, geistigen Einstellung können wir selbst, eigenständig unser Glücklichsein steigern?

  1. Sinn gibt Kraft und motiviert
    Die eigenen, persönliche Werte anerkennen und auf dieser Basis erfüllende Ziele setzen, die den Sinn und Zweck meines Handelns definieren. Jeder möchte in dem, was er tut, einen Sinn sehen. Der renommierte Verhaltensökonom Dan Ariely hat hierzu eine Studie durchgeführt, in der die Teilnehmer für das Bauen von Lego-Modellen bezahlt wurden Einige Modelle wurden vor den Augen der Probanden nach der Fertigstellung direkt wieder auseinandergenommen.

    Die Teilnehmer, deren Bauten erhalten, bauten im Durch-schnitt 50 % mehr Lego-Modelle als die, deren Werke zerstört wurden - trotz des gleichen finanziellen Anreizes. Menschen setzen sich stärker ein, wenn sie merken, dass sie eine Wirkung erzielen - selbst dann, wenn diese Wirkung nur gering sein sollte.

  2. Resilienz
    Resilienz stärken: glückliche Menschen sind widerstandsfähiger gegenüber Rückschlägen, erholen sich schneller. Aus dieser Resilienz entsteht die Perspektive, mit dem Streß, mit vielleicht auch den eigenen Ängsten fertig zu werden, mit den Anforderungen zurecht zu kommen. Diese Hoffnung hat einen genauso positiven Einfluß auf mein Empfinden wie der Sinn.


  3. Glück stärkt Beziehungen
    Glückliche Menschen pflegen bessere soziale Beziehungen, was zu einem stärkeren Netzwerk und mehr Unterstützung führt. Jeder möchte mit Kollegen zusammenarbeiten, die er mag und respektieren kann und Kollegen, die diese entgegengebrachte Sympathie erwidern. Wertschätzung ist eine der zentralen Stellschrauben unseres Wohlbefindens. Gallup konnte in seinem Panel ermitteln, dass enge Arbeitsbeziehungen die Zufriedenheit von Mitarbeitern um 50 % steigern.

Insgesamt ist Glück folglich in der Lage, zum einen eine solide Grundlage für nachhaltigen persönlichen beruflichen Erfolg zu schaffen und zum anderen diesen Erfolg auf verschiedene Weise positiv zu beeinflussen.


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